Lang, lang ist´s her. Zu den Anfangszeiten der HU war die Fahrzeugflotte noch recht überschaubar: Rund 700.000 Pkw waren zum Stichtag 1951 in der Bundesrepublik zugelassen. 70 Jahre später sind es laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) im vereinten Deutschland fast 70-mal so viele - gut 48 Millionen. Hinzu kommen mehr als drei Millionen Lkw, außerdem Motorräder, Busse und Anhänger. Sie alle müssen regelmäßig zur HU.
Allein im Jahr 2020 wurden insgesamt fast 30 Millionen Hauptuntersuchungen hierzulande durchgeführt, davon mehr als 21 Millionen an Pkw. Die KBA-Statistik weist aus, dass bei rund jedem dritten Fahrzeug Mängel festgestellt wurden. Mehr als 5,5 Millionen Pkw hatten erhebliche Mängel. Folge: Die HU-Plakette wurde verweigert. Dasselbe gilt für rund 167.000 Fahrzeuge, denen gefährliche Mängel bescheinigt wurden. Noch schlimmer: Weitere 13.000 Fahrzeuge wurden sogar als verkehrsunsicher eingestuft und durften überhaupt nicht mehr weiterfahren.
Diese ernüchternden Zahlen zeigen einmal mehr, wie wichtig regelmäßige Wartungen und Fahrzeugpflege sind. Autofahrer, die ihren fälligen HU-Termin versäumen, müssen zudem mit Ärger und Geldbußen rechnen. Da sich am 1. Januar 2022 wieder die Gültigkeiten der TÜV-Plaketten ändern, wird die Polizei insbesondere in den ersten Wochen des neuen Jahres verstärkt und noch gezielter kontrollieren. Bei mehr als zwei Monaten Verzug steht außerdem eine vertiefte HU mit zusätzlichen Kosten an.
Wer unsicher ist, wann er wieder dran ist, sollte schnell nachschauen. Ein Blick in den Fahrzeugschein oder noch simpler auf das Nummernschild am Fahrzeugheck genügt. Denn: In welchem Jahr die nächste Hauptuntersuchung fällig ist, zeigt die Farbe der Plakette an. Dabei steht Gelb für 2021, Rot für 2022, Rosa für 2023 und Grün für 2024. In welchem Monat die Fahrzeugprüfung spätestens ansteht, erkennen Fahrzeughalter daran, welche Zahl auf der Plakette oben steht.
Bevor es zu unschönen Überraschungen direkt beim HU-Termin kommt und Mängel festgestellt werden, empfiehlt sich vorab ein Fahrzeug-Check in der Fachwerkstatt. Zudem sollten Autofahrer die nahen Weihnachtsferien samt Feiertagen mit ins Kalkül ziehen.
Quelle: Dekra, Foto: GTÜ