In Zeiten von Vielfalt und immer komplexer agierender Antriebe, ist naturgemäß auch das Motoröl nicht mehr einfach nur ein Motoröl. Gleichwohl gilt: Egal, wie viel Technologie inzwischen im Öl steckt, zwei Dinge haben sich nicht geändert. Motoren verbrauchen Öl, und der Schmierstoff hält nicht ewig. „Vor allem muss regelmäßig gewechselt und der Stand geprüft werden“, rät TÜV-Süd-Technikexperte Karsten Graef.
Deshalb sollten die Autofahrer den festgelegten Intervallen in der Betriebsanleitung oder individuellen digitalen Service-Hinweisen des Fahrzeugs folgen. Graef:„Praktisch alle Hersteller geben mittlerweile eigene Anforderungsprofile heraus, die in Freigabelisten aufgeführt werden.“ Und weiter: „Die legen nicht nur dezidiert fest, welche Ansprüche hinsichtlich der Schmierfähigkeit erfüllt werden müssen, sondern behandeln ebenso Kriterien wie innere Motorreinigung und Dichtungsverträglichkeit.“
Wer also Wert auf störungsfreien Motorlauf über die gesamte Lebensdauer legt, sollte sich strikt an die Herstellervorgaben halten. Welche für das jeweilige Modell gültig sind, steht in der Betriebsanleitung. Achtung: „Die Freigabe sollte ausdrücklich vermerkt sein“, mahnt der TÜV-Süd-Fachmann. Und für die Urlaubsfahrt sei es sicherlich kein Fehler, eine Nachfüllreserve im Kofferraum zu platzieren.
Moderne Motoröle basieren in ihrer Art und Leistungsfähigkeit auf unterschiedlichen Grundölen und Mischungen. Zusätzlich werden Additive eingesetzt, die durch chemische und physikalische Wirkung die Öl-Eigenschaften verbessern und an den Bedarf anpassen. „Je nach Hersteller liegt dabei die Betonung mal auf motorischer Höchstleistung oder aber auch auf geringerem Kraftstoffverbrauch bzw. niedrigen Emissionen“, erläutert Graef zwei grundsätzliche Trends. Als Faustformel gilt, je höher der Anteil der Additive im Motoröl, desto höher meist die Qualität - und der Preis.
Quelle: TÜV-Süd, Foto: AdobeStock