Massenphänomen Wildunfall. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ereignen sich rein rechnerisch durchschnittlich 770 Unfälle am Tag. Alleine im Jahr 2023 (aktuellste Erhebung) zählten die deutschen Kfz-Versicherer mehr als 280.000 Wildunfälle mit kaskoversicherten Pkw. Dabei entstanden Schäden in Höhe von einer Milliarde Euro und mehr – das sind knapp drei Millionen Euro pro Tag. Der durchschnittliche Schaden nach einem Wildunfall betrug demnach 3.850 Euro.
Am gefährlichsten sind die Monate April und Mai. In diesem Zeitraum kracht es nach GDV-Angaben am häufigsten. Während keiner anderen Jahreszeit ist es wahrscheinlicher, mit einem Tier zusammenzustoßen.
Autofahrer sollten darum in Waldabschnitten und an Feldrändern besonders vorsichtig fahren und immer bremsbereit sein. Zudem helfe vorausschauendes Fahren, auch um sich und andere bei Wildwechsel nicht zu gefährden.
Gefahr drohe insbesondere in den Morgenstunden und während der Dämmerung. Denn mit der Zeitumstellung rücke der Berufsverkehr wieder mehr in die Zeit der Dämmerung hinein, wenn viele Wildtiere auf Nahrungssuche sind. Das bedeute erhöhte Kollisionsgefahr.
Trotzdem sind riskante Ausweichmanöver nicht ratsam: Die Kollision mit einem anderen Auto oder einem Baum sei in der Regel gefährlicher als der Zusammenprall mit einem Wildtier, warnen die GDV-Experten weiter. Ist ein Aufprall nicht mehr vermeidbar, sollte eine Vollbremsung mit festgehaltenem Lenkrad erfolgen.
Und wie verhalte ich mich vor einem Zusammenstoß richtig? Wenn Fahrer Wildtiere auf der Straße sehen, sollten sie das Licht abblenden, bremsen und hupen – so können die Tiere in der Regel verscheucht werden. Fernlicht oder die Lichthupe sollten hingegen nicht genutzt werden, da geblendete Tiere nicht weglaufen, sondern stehen blieben, heiß es abschließend.
Quelle: GDV, Foto: AdobeStock