Geschärfter Picanto. Es ist nach 2020 bereits das zweite Update, der seit 2017 zugelassenen dritte Generation. Ein schlauer Schachzug. Denn mit der üppigen Modellpflege dürfte der südkoreanische Hersteller insbesondere Autofahrer im urbanen Umfeld ansprechen. Sowohl gewerbliche Kunden, beispielsweise Pflege- oder Botendienste, als auch parkplatzdiskriminierte Städter suchen nach zeitgemäßen Alternativen im A-Segment, gehören doch Stadtflöhe eher zu den aussterbenden Rassen.
Und was ist alles neu? Der optische Feinschliff fand vor allem an Front und Heck statt. Dank der schärfer geschnittenen neuen LED-Scheinwerfer, dem LED-Zierstreifen und dem breiteren Kühlergrill wirkt der Auftritt des Picanto jetzt noch frecher und selbstbewusster. Ins Auge fällt auch die neue Motorhaube mit dem großen Kia-Emblem. Zudem verstärken die neuen LED-Rückleuchten, ein neuer Heckstoßfänger und ein sportlicher Diffusor die flotte Picanto-Optik.
Im Innenraum wurden Materialien und Anmutung optimiert, das Cockpit übersichtlicher gestaltet. Hervorzuheben ist das neue Infotainmentsystem mit einem 8-Zoll-Touchscreen, der Apple CarPlay und Android Auto unterstützt. Die Bedienung ist intuitiv, die grafische Darstellung klar und ansprechend. Das 4,2 Zoll großes Kombiinstrument ist nun auch digital, und alles serienmäßig an Bord. Der Platz im Innenraum ist für ein Fahrzeug dieser Größe naturgemäß nicht gerade üppig, was insbesondere für den Fond gilt, aber dennoch ausreichend. Beim Kofferraumvolumen gehört der Picanto mit 255 Litern, per umgeklappter Rückbank auf 1.010 Liter erweiterbar, sogar zu den Klassenbesten.
Unter der Haube hat sich dagegen nicht so viel getan. Vielmehr bleibt es weiterhin bei den beiden bekannten Benzinern mit 1,0 oder 1,2 Liter Hubraum bzw. 63 oder 79 PS. Je nach Ausführung können beide Aggregate auch mit einem automatisierten Schaltgetriebe geordert werden.
Für die Stadt ist der lütte Südkoreaner das passende Gefährt. Er ist wendig, stabil, die Lenkung direkt, die Federung komfortabel und ist angenehm zu fahren. Für lange Autobahnstrecken oder Überlandfahrten empfiehlt es sich, Geduld mitzubringen und Ambitionen zurückzustellen. Dementgegen steht indes die recht ambitionierte Preisgestaltung. Die Basisversion Edition 7 ist ab 16.690 Euro netto zu haben, für die Topvariante GT Line mit manueller Handschaltung sind mindestens 21.190 Euro fällig.
Foto: Kia