Kennen Sie Edi, Frank, Harry oder Gerrit und was haben sie gemeinsam? Es sind die Namen der Tiefdruckgebiete, die Deutschland zwischen zweitem und drittem Advent fest im Griff haben werden. Autofahrer sollten sich auf Frost und Schnee einstellen. Dabei besonders im Fokus: die Auto-Batterie. Laut nahezu aller Pannenstatistiken ist sie der mit Abstand häufigste Grund, dass ein Fahrzeug seinen Dienst quittiert.
Den TÜV-Süd-Experten zufolge werden zwischen dem fünften und sechsten Jahr im Leben eines Autos Defekte am Akku deutlich wahrscheinlicher. Und exakt dieser Zeitraum entspricht der durchschnittlichen Lebensdauer einer Batterie. Insbesondere während der kälteren Jahreszeiten kollabieren Akkus auffällig oft.
Denn: Minusgrade und zusätzliche Verbraucher wie Radio, Gebläse, Sitz- und Heckscheibenheizung belasten dann die Stromspender. „Kommen noch viele Kurzstrecken hinzu, erreicht der Akku nicht mehr seine volle Leistungsfähigkeit“, weiß TÜV-Süd-Fachmann Karsten Graef. Seit Hersteller immer mehr Elektronik in ihren Fahrzeugen einsetzen, wird der Akku praktisch ständig angezapft. Daher empfiehlt es sich in der Zeit besonders bei viel Kurzstreckenfahrt nur die sicherheitsrelevanten Funktionen, wie Fahrlicht und Gebläse gegen beschlagene Scheiben zu nutzen. Bei Kälte kommt erschwerend hinzu, dass die Batterie beim Starten nicht nur mehr Strom abgeben muss, sondern auch schlechter Strom aufnimmt, weil die chemischen Prozesse in ihrem Inneren langsamer ablaufen. So kann dem gewollten Parken ein unerwarteter Stillstand folgen.
Akkutechnik ist bei modernen Autos ein hochkomplexes Thema. Graef: „Mal eben austauschen geht meistens nicht mehr.“ Deshalb ist Batterieservice auch bei den meisten modernen Fahrzeugen Werkstattsache. „Bei Fehlern ist das Risiko von Schäden an teuren Steuergeräten nicht zu unterschätzen“, gibt Graef zu bedenken und weiter: „Der Verlust von Sendereinstellungen beim Autoradio wie das früher mal war ist da noch ein kleineres Problem.“ Profis arbeiten beispielsweise auch mit einem Puffer-Akku, damit das Fahrzeug beim Abklemmen der Batterie nicht komplett stromlos wird und dadurch seine sämtlichen Einstellungen vergisst.
Moderne Auto-Akkus werden zumeist als wartungsfrei gekennzeichnet. Früher musste man destilliertes Wasser in Batterien nachfüllen. Das ist Technik von gestern und nicht mehr nötig. „Gleichwohl muss man vor allem bei Kurzstreckenfahrzeugen immer mal wieder ein wenig Zeit investieren, da sich die Batterie auf kurzen Strecken nicht volllädt“, gibt Graef zu bedenken. Gerade wer häufig Kurzstrecken fährt, sollte die Batterie zwischendurch immer wieder einmal mit einem externen Ladegerät vollladen oder eine längere Strecke fahren.
Quelle: TÜV-Süd, Foto: Coparts