Zerbissene Zündkabel, zerrupfte Verkleidungen, zerfetzte Schläuche – zu dieser Jahreszeit häufen sich wieder Marderbisse mit nicht unerheblichen Schäden, warnt jetzt der TÜV-Süd und rät zu erhöhter Aufmerksamkeit. Die Krux: Gegen die verbissenen Kerlchen ist kaum ein Kraut gewachsen. „Mit Duftsprays oder Hausmitteln wie Katzenhaar oder Mottenkugeln lassen sich die umtriebigen Beißer zumeist nicht verjagen“, schildert TÜV-Süd-Experte Eberhard Lang seine Erfahrungen.
Zum großen Ärger von betroffenen Autofahrern. Denn: Haben die gar nicht possierlichen Räuber zugebissen, muss der geschädigte Fahrzeugbesitzer zumeist mit seinem Wagen in einen Kfz-Meisterbetrieb, um die Schäden beheben zu lassen, und kommt auch um weitere Schutzmaßnahme nicht herum. Lang: „Einen hundertprozentigen Schutz zur Marderabwehr gibt es nicht, weil sie Gewohnheitstiere sind.“ Und der Fachmann warnt weiter: „Wer nach einer Marderattacke nicht eine Unterboden- und Motorwäsche vornimmt, bekommt alsbald wieder Besuch.“
Dabei folgt der kleine Räuber nur seiner Natur. Die Rüden stecken ihre Reviere ab. Dazu markieren sie die Grenzen mit Urin, um Rivalen von ihren Weibchen zu vertreiben. Parkt ein so urin-markiertes Auto nun im Revier eines anderen Rüden, will der den vermeintlichen Nebenbuhler davonjagen. „Fahrzeuge, die oft an verschiedenen Orten abgestellt werden, sind dementsprechend häufig Opfer des marder-typischen Scherengebisses“, weiß Lang. Er empfiehlt deshalb Autobesitzern, in den kommenden Monaten besonders auf Marderspuren zu achten, etwa Kot vor dem Fahrzeug.
Falls der Motor unrund läuft, sollten Kabel und Schläuche kontrolliert sowie gegebenenfalls eine Werkstatt hinzugezogen werden, um den Motorraum nach etwaigen Marderschäden zu durchforsten. Die Bremsleitungen bleiben erfahrungsgemäß verschont. Sie sind für Marder schwer erreichbar und bestehen überwiegend aus hartem Material, beruhigt Lang.
Quelle: TÜV-Süd, Foto: Fotolia