Mit dem Start der Pollensaison steigen nicht nur die Beschwerden von Allergikern, sondern auch die Gefahren im Straßenverkehr. Viele Betroffene sind auf der Suche nach Lösungen. Der ADAC hat dies jetzt zum Anlass genommen, auf die unterschätzten Risiken von allergischen Reaktionen am Steuer aufmerksam zu machen.
„Wer mit tränenden Augen, Niesanfällen oder unter dem Einfluss bestimmter Medikamente Auto fährt, setzt sich und andere einem höheren Unfallrisiko aus“, warnen die Experten von Deutschlands größtem Automobil Club (ADAC).
Bereits ein einzelner Niesanfall könne dazu führen, dass der Fahrer mehrere Sekunden die Augen von der Straße abwendet – bei Tempo 50 bedeutet das mehr als 13 Meter Blindflug.
Laut dem ADAC komme erschwerend hinzu, dass zudem viele rezeptfreie Allergiemittel die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen könnten. „Antihistaminika der älteren Generation machen müde – und das ist am Steuer gefährlich“, erklären die Fachleute des Automobilclubs weiter.
Es sei deshalb ratsam, vor der Einnahme unbedingt den Beipackzettel zu lesen oder Rücksprache mit dem zuständigen Arzt zu halten. Darüber hinaus gebe es für Heuschnupfen geplagte Autofahrer einiges zu beachten und dabei komme auch die Fachwerkstatt ins Spiel. Denn zu den Tipps zählt dem ADAC zufolge, auch den Pollenfilter regelmäßig zu wechseln – mindestens einmal jährlich vor Beginn der Saison – oder gleich einen kompletten Klimaanlagenservice durchführen zu lassen.
Des Weiteren könnten Allergiker am Steuer durch Frischluftzufuhr die Reize verringern – in dem sie die Fenster öffneten oder die Klimaanlage auf Frischluft stellten. Ferner sei es ratsam vor der Fahrt Medikamente auf Nebenwirkungen zu prüfen beziehungsweise Fahrten bei starkem Pollenflug möglichst zu vermeiden.
Keinesfalls schaden könne es, grundsätzlich auch mehr Abstand zum Vordermann zu halten, um so die Sicherheit zu erhöhen. Bei plötzlichen Attacken während der Fahrt gelte es möglichst trotzdem beide Hände am Lenkrad zu halten und dann an der nächsten Parkbucht oder Haltemöglichkeit zu pausieren.
Recherchen zeigten, dass Deutschland in puncto Heuschnupfen zu den weltweit am stärksten betroffen Ländern zähle und Millionen Menschen betroffen seien. Dies habe direkte Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit, warnt der ADAC abschließend. Gerade in der Frühjahrszeit sei deshalb besondere Vorsicht geboten.
Quelle: ADAC, Foto: Fotolia