Die Fahrzeugflotte ist so alt wie noch nie. Die TÜV-Experten haben dafür eine ganz simple und einleuchtende Erklärung: Schuld sei, man mag es eigentlich nicht mehr hören, die Pandemie. Denn selbstverständlich hätte Covid-19 auch Auswirkungen auf den Fahrzeugmarkt gehabt. So wurden im Bemessungszeitraum merklich weniger Neuwagen gekauft, Lieferengpässen Halbleitermangel und Shutdowns sei dank.
Spürbar mehr ging deshalb bei schnell verfügbaren, älteren Fahrzeugen. Aber trotz der vielen Halterwechsel blieben etliche Gebrauchtwagen Mängelriesen. Das hat sich natürlich auch in den Mängelstatistiken niedergeschlagen. So konstatieren die TÜV-Experten bei den neuesten Auswertungen der HU einen deutlichen Anstieg bei den erheblichen Mängeln. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum steigt dort die Quote von 17,9 auf aktuell 20,2 Prozent an.
Neben durchschnittlich älteren Fahrzeugen seien zudem knappe Kassen als Grund für weniger Wartungen und daraus resultierend mehr Beanstandungen zu sehen. Auch die Quote bei den geringen Mängeln ist geringfügig angestiegen und liegt um 1,6 Prozentpunkte höher bei jetzt 10,7 Prozent. Hier zeige sich, dass die Autofahrer gerade bei kleineren Reparaturen nicht so genau hinschauen würden. Bezeichnend: Um 1,8 Prozent gesunken sei dagegen die Quote der Fahrzeuge, die ohne Beanstandungen durch die HU gekommen seien und ganz ohne Mängel wieder nach Hause fuhren.
Laut dem TÜV-Report 2023 liegt das Durchschnittsalter der Autos insgesamt erstmals über zehn Jahre. Dass die älteren Fahrzeuge insgesamt immer mehr Relevanz für die Verkehrssicherheit bekämen, liege auf der Hand, und dies zeige ja auch die gestiegene Mängelquote.
In den TÜV-Report flossen die HU-Ergebnisse aller TÜV-Gesellschaften in Deutschland ein. Im Betrachtungszeitraum von Juli 2021 bis Juni 2022 waren es mehr als 9,5 Millionen Hauptuntersuchungen.
Quelle und Foto: TÜV-Süd