So schlimm das Corona-Jahr 2020 war, unterstreicht die Pandemie doch auch Trends, die bereits vor Covid-19 ihre Berechtigung hatten. Wer schon vorher kämpfen musste, muss in 2021 noch mehr Bangen. Betriebe die dagegen stabil aufgestellt sind, kommen spürbar besser durch die Krise. Diese These lässt sich gut aus den Ergebnissen des neuen DAT-Reports ablesen.
Bemerkenswerte 88 Prozent aller Pkw-Halter gaben an, die anfallenden Reparatur- und Wartungsarbeiten immer in derselben Werkstatt durchführen zu lassen. Das ist eine Steigerung um sieben Prozent zum Vorjahr. Besonders die Fahrzeugführer der Generation 50+ wiesen mit 91 Prozent die höchste Werkstatttreue auf. Lediglich 12 Prozent der Befragten gab an, gelegentlich auch die Werkstatt zu wechseln.
Höchstwahrscheinlich Pandemie bedingt wurde ein weiterer Trend befeuert. Möglicherweise aufgrund der finanziellen Situation vieler Autofahrer war das Interesse an Kostenvoranschlägen (KVA) 2020 enorm hoch. Vor anstehenden Reparaturarbeiten holten 80 Prozent der Pkw-Halter einen KVA ein, vor Wartungsarbeiten 59 Prozent. Beides sind deutliche Steigerungen zu den Vorjahren und spricht für eine gestiegene Preissensibilität der Werkstatt-Kunden.
Ebenfalls durch die Corona-Maßnahmen bedingt, ist die Fahrleistung insgesamt gesunken. Dies hatte auch Auswirkungen auf das Reparaturgeschäft in den Werkstätten. Nur 32 Prozent aller Pkw-Halter gaben an, dass an ihrem Fahrzeug Verschleißreparaturen durchgeführt wurden. Addiert man die unterschiedlichen Arbeiten, die vorgenommen wurden und berücksichtigt alle Pkw, an denen nichts repariert wurde, so kommt man statistisch auf 0,44 Reparaturen pro Fahrzeug - ein deutlicher Rückgang zum Vorjahr (2019: 0,51 Reparaturen pro Pkw).
Anders war es bei den Wartungsarbeiten: Um das eigene Auto sicher und fahrbereit zu halten, wurden sogar mehr solcher Arbeiten durchgeführt. Nach 0,88 Wartungsarbeiten pro Pkw im Jahr 2019 waren es 2020 nun 1,05 Arbeiten.
Welche Beziehung die Autobesitzer zu ihren Fahrzeugen haben, offenbart sich in zahlreichen Situationen, die für den DAT-Report 2021 abgefragt wurden. Demnach haben 41 Prozent der Befragten ihr Auto „liebgewonnen“ und ziehen Reparaturen in Erwägung, auch wenn dies unwirtschaftlich ist. 55 Prozent lassen kleine Roststellen und Kratzer sofort beseitigen, 75 Prozent schieben Wartungs- und Reparaturarbeiten nicht auf.67 Prozent finden, der eigene Pkw muss innen und außen gepflegt aussehen, sonst würden sie sich nicht wohlfühlen. 92 Prozent meinen, das Auto muss immer in einwandfreiem technischem Zustand sein.
Für den Reparatur- und Wartungsbereich sowie das Werkstattverhalten wurden für den DAT-Report 2021 dieses Mal 1.997 Pkw-Halter zwischen September und Oktober 2020 befragt.
Quelle: DAT, Foto: Coparts