Die Sammelwut der Menschen beschränkt sich nicht nur auf die reale Welt. Im Gegenteil. Im virtuellen Orbit geht’s noch weit aus heftiger, vor allem auch präziser und zielgenauer zu. Nicht erst seit gestern sind Autos gierige Datenbanken auf Rädern. Ob man will oder nicht, wertvolle Muster zu Fahrzeug und Fahrer, Zustand oder Fahrstil werden ohnehin schon längst pro forma erhoben. Umso erstaunlicher, dass es derzeit noch keine gesetzliche Regelung dazu gibt, was mit diesen aussagekräftigen Daten geschehen soll beziehungsweise darf.
Um herauszufinden wie die Deutschen bei diesem höchst sensiblen Thema ticken, wurden 1.007 Autofahrer hierzulande interviewt. Wenig überraschend: Die Befragten erteilen dem „Gläsernen Autofahrer“ eine klare Absage. Aus Sicht von satten 88 Prozent sollte der Fahrzeugbesitzer entscheiden können, was mit den Fahrzeugdaten geschieht. Also welche Organisation oder Behörde auf welche Daten Zugriff hat und entsprechend verwenden kann. 38 Prozent meinen zudem, dieses Recht solle auch dem jeweiligen Fahrer zustehen, wenn er nicht Fahrzeugeigentümer ist, zum Beispiel bei Mietwagen.
Des Weiteren möchte eine große Mehrheit (72 Prozent) beispielsweise nicht, dass andere – Werkstatt, Versicherung oder Behörden – erfahren, wie ihr Fahrstil ist. Hingegen finden es 63 Prozent der befragten Autofahrer gut, wenn sie von der Werkstatt oder dem Hersteller durch den Zugriff auf Fahrzeugdaten auf nötige Reparaturen aufmerksam gemacht werden.
Knapp die Hälfte (46 Prozent) hat Angst, dass sie über den Datenzugriff von anderen ausgespäht werden. Also, dass ihr Fahrverhalten analysiert wird, oder dass ihr Fahrzeug gehackt werden und dadurch ihre Sicherheit beim Fahren gefährdet sein könnte.
Quelle und Foto: Dekra