Gleißendes Scheinwerferlicht auf großer Bühne normal auf Deutschlands Straßen ein Fluch. Der Grund: Die große Mehrheit der Autofahrer klagt über zu grelles Scheinwerferlicht von entgegenkommenden Fahrzeugen. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine repräsentative ADAC-Umfrage. Demnach empfinden zwei Drittel aller Befragten die Blendung als störend oder unerträglich.
Vergleichbare Auswertungen in Österreich, Belgien und der Schweiz ergaben sogar noch höhere Werte. In Deutschland erklärten laut dem ADAC mehr als die Hälfte der befragten Autofahrer, die Augen zuzukneifen, sie sogar kurz ganz zu schließen oder häufig blinzeln zu müssen, wenn sie geblendet werden.
Zusätzlich wird durch die Blendung die Wahrnehmung von Objekten auf der Straße deutlich erschwert: 60,1 Prozent geben der ADAC-Umfrage zufolge an, alles rund um die Lichtquelle schwer zu erkennen. Beides stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko im Straßenverkehr dar.
Das Umfrageergebnis in konkreten Zahlen: Fast 27 Prozent der Autofahrer fühlt sich nachts regelmäßig (21,7 Prozent) oder fast immer (5 Prozent) durch das Licht anderer Fahrzeuge geblendet. Mit 49,5 Prozent gab fast die Hälfte der Befragten an, sich immerhin manchmal geblendet zu fühlen. Erstaunlich, am meisten fühlen sich junge Fahrer geblendet: Bei den unter 35-Jährigen gaben 32 Prozent an, sich regelmäßig oder fast immer geblendet zu fühlen, bei den über 50-Jährigen sind es nur 22,6 Prozent.
Insgesamt fühlen sich 22,7 Prozent der Umfrageteilnehmer durch Blendung gestresst, 21,8 Prozent fahren deshalb sogar weniger bei Dunkelheit. Als besonders negativ wird das Fernlicht empfunden. Über 82 Prozent fühlen sich davon geblendet, unabhängig davon, ob das Fernlicht statisch oder adaptiv ist. Mit deutlichem Abstand folgen Abblendlicht (41 Prozent) und Nebelschlussleuchte (26,7 Prozent).
Nicht zu unterschätzen seien zudem verschmutzte Scheinwerfer, die ebenfalls ein Risiko darstellten. Denn ungewolltes Streulicht könne andere Verkehrsteilnehmer blenden und die Lichtausbeute reduzieren.
Für diese Umfrage hatte der ADAC im November 2023 in Deutschland 1.089 Autofahrer befragt. 43 Prozent davon benutzen das Auto an 200 oder mehr Tagen pro Jahr, 67 Prozent benötigen zum Fahren eine Brille oder Kontaktlinsen. Auch in Österreich, Belgien und der Schweiz wurden von den dortigen Automobilclubs jeweils rund 1.000 Fahrer befragt.
Quelle und Foto: ADAC