Eigentlich hat der Marder immer Saison! Besonders aggressiv reagiert der biestige Störenfried, wenn er Konkurrenz schnüffelt, flippt völlig aus und zerbeißt alles, was er zwischen die spitzen Zähne bekommt. Leider fühlen sich die frechen Nager mittlerweile auch in unseren Städten richtig wohl und wissen eine gewisse Urbanität sehr zu schätzen.
Zu den Lieblingsplätzen des Marders gehört die Kühlerhaube. Dort findet er einen attraktiven Unterschlupf, besonders wenn der Motorraum noch warm ist. Obwohl sich der heimtückische Beißer dort gar nicht so lange aufhalten muss, markiert er sein Terrain und verteidigt es beinhart. Kommt es zum Revierkampf unter der Haube sind zumeist Kabel, Schläuche, Isolierungen und Leitungen dahin. Und dies kommt leider immer häufiger vor.
Einer aktuellen GDV-Auswertung zufolge ist die Zahl der Marderbisse im Vergleich zu 2022 um knapp zehn Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum verteuerte sich der einzelne Schadenfall nach GDV-Angaben sogar um rund zwölf Prozent. Autos, die häufig an wechselnden Orten beziehungsweise in Revieren unterschiedlicher Marder parken, sind demnach besonders gefährdet.
Wie aber können sich Autofahrer davor am besten Schützen? Experten sind sich einig darüber, dass es zwar etliche Abwehrmethoden gebe, jedoch ein wirklich effektiver Marder-Schutz kaum möglich sei. Nach einem ungebetenen „Marderbesuch“ helfe indes eine fachgerechte Reinigung des Motorraums – am besten durch eine Fachwerkstatt.
In der noch bis Ende November laufenden heißen Wechselphase der Kfz-Versicherung, sollten Fahrzeughalter deshalb darauf achten, wie und ob Marderbisse abgedeckt sind. So sind beispielsweise Teil- oder Vollkaskoversicherte gegen die finanziellen Schäden durch Marderbisse geschützt.
Zu bedenken sei zudem, dass einige Tarife nur direkte Schäden abdeckten, also nur die beschädigten Teile ersetzten. Andere Policen wiederum umfassen auch die teils teuren Folgeschäden am Auto. Eine Kfz-Haftpflichtversicherung reiche hingegen bei einem Marderschaden am Auto nicht aus.
Quelle: GDV, Foto: AdobeStock