Service & Sicherheit

Rückhaltesysteme: So fahren Hunde im Auto sicher mit

Damit Autofahrer nicht gänzlich auf den Hund kommen, sollten die geliebten Vierbeiner im Fahrzeug genauso mit sogenannten Rückhaltesystemen gesichert werden, wie ihre menschlichen Mitfahrer, raten die Unfallexperten von der Sachverständigenorganisation Dekra.

Frau führt Hund an der Leine auf den Auto-Rücksitz

Sicher unterwegs: Auch Vierbeiner brauchen Rückhaltesysteme

Frau führt Hund an der Leine auf den Auto-Rücksitz

Sicher unterwegs: Auch Vierbeiner brauchen Rückhaltesysteme

Tierisch wichtige Angelegenheit. Wenn Frauchen oder Herrchen mit dem Wagen unterwegs sind, fährt das geliebte Haustier meisten mit. Laut der Dekra leben alleine mehr als zehn Millionen Hunde in deutschen Haushalten. Deshalb warnen die Dekra-Unfallforscher jetzt auch eindringlich davor, Tiere ungesichert im Auto mitzunehmen.

„Schon ein plötzliches Bremsen oder ein Ausweichmanöver können einen Hund ohne ausreichende Sicherung verletzen, unter Umständen sogar gefährlich für die Insassen werden und einen Unfall auslösen“, warnt Stefanie Ritter. Und die Dekra-Unfallforscherin weiter: „Wie beim Menschen, der im Auto selbstverständlich den Sicherheitsgurt anlegt, müssen wir auch bei Hunden oder anderen Tieren an eine geeignete Sicherung denken.“

Schon bei geringen Geschwindigkeiten könne es sonst zu Verletzungen kommen. Wenn ein Hund beispielsweise auf der Rücksitzbank oder dem Beifahrersitz ohne Sicherung mitfahre, könne er bei einem scharfen Bremsmanöver gegen Insassen oder harte Fahrzeugbauteile wie Rücksitzlehnen oder Türen geschleudert werden. Ritter: „Dabei treten Kräfte auf, die dem Vielfachen seines Körpergewichtes entsprechen.“

Sitzt das Tier ungesichert auf dem Beifahrersitz, besteht zudem das Risiko, dass es bei einem Ausweichmanöver panisch reagiert, zum Fahrer springt, Lenkrad oder Pedale blockiert oder ihm die Sicht nimmt. Das kann leicht zu einem Unfall führen. „Wer einen Hund im Auto befördert, muss ihn immer so unterbringen, dass er den Fahrer nicht behindern oder ablenken kann“, sagt die Unfallforscherin mit Verweis auf die Straßenverkehrsordnung.

Ritter könne auch nicht gutheißen, wenn Hundehalter ihr Tier im Beifahrer-Fußraum mitfahren ließen. „Die Versuchung ist hier für den Fahrer groß, häufiger zum Tier hinzuschauen, es vielleicht auch zu streicheln, zu füttern oder zu bespaßen – alles Dinge, die vom Straßenverkehr ablenken und zur Gefahr werden können“, warnt Ritter weiter.

Für eine sichere gemeinsame Fahrt von Mensch und Tier ist aus Sicht der Unfallexpertin ein geeignetes Rückhaltesystem unerlässlich. Ob Körbchen, Sicherheitsgurt, Hundesitz, Transportbox oder Kofferraum mit Trenngitter: was sich im Einzelfall am besten eignet, hängt laut der Dekra-Unfallforscherin stark von der Größe, den Vorlieben und auch von der Vorgeschichte von Hund und Fahrzeug ab. Wichtig sei, dass das System im Auto richtig befestigt und gesichert werde. Mit einer rutschfesten Unterlage könne man überdies vermeiden, dass der Hund beim Fahren hin und her rutsche. Zusätzlich würden Autositze oder Kofferraum geschont.

Einen optimalen Schutz sieht die Unfallforscherin in allen Rückhaltesystemen, die dem Hund bei den unterschiedlichsten Fahrmanövern guten Halt geben, für das Tier angenehm sind und die dafür sorgen, dass der Hund nicht beaufsichtigt werden muss. Sie schützen Ritter zufolge das Tier vor Verletzungen und verhindern, dass der Fahrer durch ein irritiertes oder aufgeregtes Tier beim Fahren behindert wird. Bei einem Unfall schließe die Sicherung des Hundes eine Gefährdung der Rettungskräfte aus, wenn der Hund möglicherweise seinen Besitzer schützen wollte.

Des Weiteren empfiehlt Unfallforscherin Stefanie Ritter, mit dem Hund auch das Aussteigen aus dem Fahrzeug zu üben. „Er darf nicht sofort beim Öffnen aus der Kofferraumbox oder dem Innenraum herausspringen, womöglich auf die Fahrbahn rennen und dadurch sich und andere gefährden.“

Quelle und Foto: Dekra

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