Der Winter hat Deutschland weiter im Griff. Frost und Schnee sorgen für unwirtliche Verhältnisse. Ähnlich wie dem Menschen, macht die Kälte auch dem Automotor zu schaffen. Umso wichtiger ist es, insbesondere in der kalten Jahreszeit den Wagen schonend zu starten und auf das richtige Öl zu achten, denn vehemente Kaltstarts mögen Motoren überhaupt nicht.
„Die Zeit, die das Auto braucht, um auf Betriebstemperatur zu kommen, kann je nach Modell variieren“, betont Alexander Bausch. Und der TÜV-Süd-Experte weiter: „Nach dem Starten des Fahrzeugs sollte man zunächst einige Sekunden warten, bis sich die Drehzahl stabilisiert hat. So kann sich der Motor schonend erwärmen.“
In der Regel sollte laut Bausch mit einer Warmlaufphase von etwa zehn bis fünfzehn Minuten gerechnet werden, bis der Motor optimal arbeitet. Das gelte vor allem für Dieselmotoren. Missachteten Autofahrer diesen Grundsatz und drückten sofort ungehemmt aufs Gaspedal, sei übermäßiger Verschleiß programmiert, warnt der der TÜV-Süd-Fachmann eindringlich.
Zudem sei es wichtig, das Auto nicht im Stand warmlaufen zu lassen, denn das ist umweltschädlich und könne auch ein Bußgeld nach sich ziehen. Bis der Motor seine Betriebstemperatur erreicht hat, sollte man ihn maximal mit etwa der halben Nenndrehzahl belasten.
Moderne Motoren bräuchten meist Synthetik-Öl. Dieses besitze bessere Wintereigenschaften als Mineralöl, „ist aber dennoch bei Kälte in seinen Qualitäten beeinträchtigt.“ Entsprechend sollte man auf die Viskositätsangaben achten, wenn man beispielsweise Öl nachkauft.
Die Angaben in W geben Aufschluss über die Fließfähigkeit des Schmierstoffes (z.B. 5W-40). Es muss gewährleistet sein, dass die zu schmierenden Stellen des Motors ohne Verzögerung mit Öl versorgt werden. „Ob dem so ist, zeigt die Zahl vor dem W an, welche auf der Plastikflasche oder dem Kanister aufgedruckt ist“, erläutert Bausch. Die richtige Ölqualität ist deshalb so wichtig, „weil die Fertigungstoleranzen der Motoren so gering sind, dass dickflüssiges Öl nicht an alle Schmierstellen gelangt, wenn der Motor eiskalt ist“.
Für den Fachmann zählt nur eins: „Welche Ölsorte für den Motor vorgeschrieben ist, beziehungsweise die Mindestanforderungen des Herstellers erfüllt, steht in der Betriebsanleitung. Ist das Öl vom Autohersteller freigegeben, könne man getrost zur günstigsten Dose greifen.“ Die vorgeschriebene Viskositätsklasse für winterliche Bedingungen findet sich in der Betriebsanleitung. Bausch: „Mit einer Fünf vor dem W ist man auf der sicheren Seite.
Die Zahl hinter dem W gibt die Wärmeeignung bei Plusgraden an. Heute werden hauptsächlich Mehrbereichsöle verkauft, die durch Zusatz von Additiven sowohl bei Minus- als auch Plusgraden eine optimale Fließfähigkeit garantieren. Die Temperaturspannen über Null Grad werden mit 16 für sehr dünnflüssig bis zu 60 angegeben. Zum Beispiel könne ein Motoröl mit der Kennzeichnung 0W-40 im frostigen Winter bei minus 30 Grad, aber auch im Sommer eingesetzt werden.
Quelle: TÜV Süd, Foto: AdobeStock