Der SUV-Boom ist ungebrochen. Doch die Nachfrage könnte schon bald getrübt werden. Der Grund: Die Dickschiffe werden ab 2021 härter besteuert. Zwar betrifft die neue CO2-Richtlinie vorerst nur Neuwagen, der Emissionsaufschlag ist aber im Vergleich zu vorher deutlich im Geldbeutel zu spüren. Das Gleiche gilt für Sportwagen und natürlich auch für Modelle, deren Kohlendioxid-Ausstoß mehr als 115 Gramm pro Kilometer beträgt. Verbrenner mit einem CO2-Wert unterhalb von 95 g/km, kommen dagegen bei der Kfz-Steuer günstiger weg.
Mit den verschärften CO2-Richtlinien dürfte sich wieder einmal das Tanken verteuern. Es wäre höchst verwunderlich, würde der um einige Cent gestiegene Emissionsabschlag nicht auf die Spritpreise umgeschlagen. Folge: Auch die Literpreise für die fossilen Kraftstoffe Superbenzin und Diesel steigen.
Bei der Kfz-Versicherung wird es für vielen Autofahrer ebenfalls teurer. Von den elf Millionen Typklassen die sich 2021 ändern, müssen mehr als 6,1 Millionen Fahrzeughalter tiefer in die Tasche greifen. Immerhin: Rund 4,6 Millionen Autofahrer können sich freuen, sie profitieren von der neuen, günstigeren Einstufung.
Für Einsteiger wird die praktische Führerscheinprüfung umfangreicher. Die Aufgaben werden erweitert, die Fahrzeit verlängert. Die optimierte Prüfpraxis findet im neuen Jahr bei allen Führerscheinklassen ihre Anwendung.
Wer sich mit neuem Lappen in ein neues Auto setzen möchte, muss freilich in 2021 merklich mehr bezahlen. Es sei denn, der Autokäufer will sich ein Elektrofahrzeug anschaffen. Die üppigen Innovationsprämien gelten auch im neuen Jahr für Voll- und Teilzeitstromer (Plug-in-Hybride) sowie Wasserstoffautos (Brennstoffzelle). Bei herkömmlichen Verbrennern verteuert sich hingegen der Fahrzeugkauf in den meisten Fällen. Da die Hersteller die ab dem 1. Januar 2021 wieder gültige Mehrwertsteuer von 19 Prozent direkt an die Kunden weitergeben werden. Wegen der Corona-Pandemie hatte der Bund die Steuerabgabe für das zweite Halbjahr 2020 (1. Juli bis 31. Dezember 2020) um drei Prozent auf 16 Prozent gesenkt.
Last but not least. An Silvester ändern sich bereits um null Uhr die Gültigkeiten der TÜV-Plaketten. Für Fahrzeuge die dann noch mit blauer Plakette unterwegs sind, könnte es schnell eng werden. Wer die Fristen überzieht, dem droht bei Polizeikontrollen ein entsprechendes Bußgeld. Bei mehr als zwei Monaten Verzug steht zudem eine vertiefte Hauptuntersuchung (HU) mit zusätzlichen Kosten sowie Ärger mit der Kfz-Versicherung ins Haus.
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