Nach einer Auswertung von DEKRA gab es Mitte Juni 2019 im deutschen Autobahnnetz mehr als 630 Baustellen. Die Unfallsachverständigen empfehlen, in diesen Bereichen besonders konzentriert zu fahren und die Tempobeschränkungen einzuhalten. Das Unfallrisiko liegt hier deutlich höher als auf freier Strecke. Laut DEKRA wurden im Jahr 2017 bei Unfällen im Bereich von Autobahnbaustellen in Deutschland mehr als 2.700 Menschen verletzt, 17 kamen ums Leben. Eventuelle Folgeunfälle im Zulauf der Baustellen sind dabei nicht mitgerechnet.
Deshalb gilt in Baustellenbereichen umso mehr, konzentriert zu fahren, sich nicht ablenken lassen und nicht zu schnell an Baustellen heranzufahren. Denn: Die Autofahrer müssen mit verengten Fahrstreifen und einer Flut von Reizen durch Warnschilder und Fahrbahnmarkierungen klarkommen. Außerdem ist mit ungewohnten Verschwenkungen, unebenen Fahrbahnen, aber auch mit Schmutz oder starkem Staub zu rechnen.
Rollt der Verkehr auf allen Fahrstreifen mit ähnlicher Geschwindigkeit, ist es besser, auf Überholmanöver zu verzichten und im gleichen Tempo versetzt zu fahren. Wer sich nicht sicher fühlt, bleibt am besten ganz auf dem breiteren rechten Streifen. Häufig gilt auf den linken Fahrstreifen im Baustellenbereich eine Breitenbegrenzung. Waren früher zwei Meter üblich, gibt es mittlerweile auch Begrenzungen auf beispielsweise 2,10 Meter oder 2,20 Meter. Trotzdem kann es bei modernen Fahrzeugen eng werden. Wichtig dabei: Es kommt auf die tatsächliche Fahrzeugbreite inklusive Rückspiegeln an, nicht die in den Fahrzeugpapieren ausgewiesene Breite.
Vor Reiseantritt nachzumessen lohnt sich: Heute überschreiten schon viele Kleinwagenmodelle die Zwei-Meter-Marke. Im Falle einer Kollision kann eine unzulässige Fahrstreifenbenutzung zu einer (höheren) Teilschuld führen.
Quelle und Foto: DEKRA
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