Mit dem Ferienbeginn in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland sind inzwischen neun Bundesländer in den Ferien. Aus Nordrhein-Westfalen rollt die zweite Reisewelle Richtung Küsten, Berge und in den Süden. Auch die Mitte und der Süden der Niederlande sowie die meisten nordeuropäischen Länder haben bereits schulfrei.
Für zahlreiche Staus dürften bei schönem Wetter auch Tagesausflügler oder Kurzentschlossene sorgen. Auf den Zufahrtsstraßen zu den Küsten, in die Berge und Seenlandschaften ist die Staugefahr ebenfalls groß. Die meisten Zwangsstopps wird es an Autobahnbaustellen geben, bei denen Fahrstreifen reduziert oder die besonders lang sind. Viele von ihnen bleiben auch während der Sommerreisezeit in Betrieb.
Auch auf den Heimreiserouten steigt die Staugefahr an. Denn viele Urlauber sind schon wieder auf dem Heimweg, warnt jetzt wieder der ADAC vor sehr großem Verkehrsaufkommen auf den klassischen Urlaubsstrecken, Fernstraßen und Autobahnen im In- und Ausland.
Zumeist sind die Ferienkutschen auf vier Rädern bis obenhin vollgepackt. Neben dem zulässigen Gesamtgewicht müssen die Autourlauber auch auf den Verbandskasten achten. Selbiger schlummert zumeist unbeachtet irgendwo tief vergraben im Auto. Und wohl nur die aller wenigsten Autofahrer werfen regelmäßig einen Blick auf seinen Inhalt, obwohl beispielsweise das sterile Material ein Verfallsdatum besitzt.
„Doch grade vor der Urlaubsreise ist eine Kontrolle eine gute Idee“, rät Jürgen Lebherz vom TÜV-Süd. Und weiter: „Bei dieser Gelegenheit sollte man sich auch vergewissern, welche Medikamente für menschliche und tierische Reisende eingepackt werden sollten.“
Welches Erste-Hilfe-Material im Auto mitgeführt werden muss, richtet sich laut dem TÜV-Süd nach der DIN 13164 und dem § 35 h der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO). Im Februar 2022 wurde diese Vorschrift aktualisiert. Seitdem sind unter anderem zusätzlich zwei medizinische Masken Bestandteil des Verbandkastens.
„Grundsätzlich sollte der Verbandkasten schnell erreichbar aufbewahrt werden, etwa unter den Sitzen oder in gut zugänglichen Seitenfächern des Kofferraumes. Wer auf Nummer sicher gehen will, informiert obendrein seine Mitreisende, wo sich die Autoapotheke befindet“, empfiehlt Lebherz.
Ein fehlender Verbandkasten führt, ebenso wie unvollständige oder unbrauchbare Binden, Kompressen oder Pflaster, bei der Hauptuntersuchung (HU) zu einem geringen Mangel. Bis zehn Euro kostet ein fehlender Verbandkasten bei einer Verkehrskontrolle. „Viel wichtiger ist aber, dass man im Notfall brauchbares Verbandmaterial für die Versorgungen von Verletzungen zur Hand hat“, gibt der TÜV-Süd-Fachmann zu bedenken.
Empfehlenswert ist neben einem Auffrischen des eigenen Wissens zudem ein Check von Inhalt und Zustand des Verbandkastens von Zeit zu Zeit. Das auf der Außenseite vermerkte Verfallsdatum gibt einen Hinweis, wie lange das Verbandzeug in der Regel steril ist.
Normalerweise ist das Verbandzeug auf fünf Jahre ab Produktionsdatum ausgelegt. Aber, etwa bei hohen Temperaturen oder Beschädigungen, kann es schneller altern. Für die Aktualisierung des Inhalts bietet der Einzelhandel oftmals mit entsprechenden Aktionen vor Beginn der Urlaubszeit preisgünstige Austausch-Sets an.
Quellen: ADAC und TÜV-Süd, Foto: AdobeStock