Wer nicht die Möglichkeit hat, sein Cabriolet in einer Garage unterzustellen, muss sich ohnehin um die Kopfbedeckung seines Luftikusses besonders nachhaltig kümmern. Selbst ein neues Cabrio-Dach kann unter dem Einfluss der verschiedenen, zum Teil äußerst aggressiven Schmutzparktikel ganz schnell alt aussehen. „Soll es wieder makellos rein werden, kommt man um ein bis zwei Stunden Putzarbeit kaum herum, sagt TÜV-Süd-Fachmann Eberhard Lang.
Moderne Stoffhauben seien zwar in der Regel waschanlagenfest und vielfach gebe es sogar entsprechende Reinigungsprogramme für die putzenden Roboter. Dennoch empfiehlt der TÜV-Süd-Experte Handarbeit - zumindest, wenn die Anlage noch mit rotierenden Bürsten bestückt sei. Die könne dann dem Schmutz oft nicht Herr werden. Die rauen Textilstrukturen der Verdecke hielten den Dreck viel stärker fest als glatte Lackoberflächen. Bei einer manuellen Putzaktion sollte man allerdings Verschiedenes beachten. Lang: „Vor allem, Finger weg von Hochdrucklanzen.“
Die Cabrio-Außenhaut verträgt zwar in der Regel Sonne und Regen ebenso wie Hitze oder Kälte. „Doch egal, ob die schützende Außenschicht aus Kunststoffen wie PVC, Acryl, Dralon oder aus Baumwollmischgewebe gefertigt ist – bei unsachgemäßer Anwendung können Hochdruckreiniger das weiche Dach regelrecht zerfetzen und die Imprägnierung von Textildächern schlagartig zerstören“, begründet TÜV-Süd-Experte Lang seine Warnung. Im Zweifelsfall helfe ein Blick in die Bedienungsanleitung weiter. Auch bei Verdecken mit Kunststoffheckscheiben sei von einer Bürstenwäsche abzuraten. Denn die Bürsten würden das Material leicht verkratzen und es auf Dauer regelrecht blind machen.
Lang: „Ist der Verdeckstoff nur verstaubt, reicht eine Trockenreinigung mit weicher Bürste und Staubsauger völlig aus.“ Tipp: Wenn eine Feuchtreinigung unumgänglich ist, sollte man das Dach von vorne nach hinten mit reichlich klarem Wasser und einem weichen Schwamm vorsichtig abreiben. Gezielt wirkten speziell auf das Cabrio-Material abgestimmte Verdeckreiniger aus dem Fachhandel. „Bei Stoffdächern muss man einkalkulieren, dass selbst sanfte Reinigungsmittel allmählich die Imprägnierung auswaschen.“ Und weiter: „Imprägniersprays frischen diesen Schutz wieder auf, beugen dem Vollsaugen der Textilien vor und sorgen so für schnelleres Trocknen.“
Nach jeder Wäsche empfiehlt es sich, das Dach zunächst geschlossen zu lassen, bis es wieder trocken ist. Gleiches gilt für den Start am frühen Morgen, wenn noch Tau das Dach benetzt. Das Verdeck sollte weder feucht noch stark verschmutzt gefaltet werden. Sonst besteht die Gefahr von Stockflecken, Druck- und Scheuerstellen. Auch dem Gestänge sowie dem Schließmechanismus sollte man regelmäßig Augenmerk widmen, um teure Reparaturen zu vermeiden.
Wer lieber auf professionelle Hilfe vertraut, Rat und den passenden Verdeckreiniger finden Cabrio-Fahrer auch in einem Kfz-Meisterbetrieb ihrer Wahl.
Quelle: Dekra, Foto: AdobeStock