Des einen Freud, des anderen Leid. Immer zum Ende des Sommers gibt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) die Neueinteilung der Regionalklassen bekannt, die entscheidend zur Höhe der Kfz-Versicherung beitragen. Erfreulich: In 2022 profitieren 52 Bezirke mit etwa 4,2 Millionen Haltern von der neuen Klassifizierung. Bitter: Für rund fünf Millionen Autofahrer in 56 Bezirken wird es teurer.
Für die große Mehrheit der Autofahrer bleibt allerdings alles beim Alten. Ca. 32,8 Millionen Kfz-Haftpflichtversicherte in 305 Zulassungsbezirken werden wie im Vorjahr eingestuft.
Laut der aktuellen GDV-Regionalstatistik wird anscheinend in den nördlichen Bundesländern besonders vorsichtig gefahren. So weisen Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein vergleichsweise niedrige Schadensbilanzen aus. Den GDV-Statistikern zufolge ist diesbezüglich das brandenburgische Prignitz unangefochtener Musterschüler mit der besten Schadenbilanz hierzulande. Die ermittelten Schäden sind dort um satte 30 Prozent niedriger als im bundesweiten Durchschnitt.
Hohe Regionalklassen gelten insbesondere in Metropolen wie Hamburg oder Großstädten wie Essen oder Düsseldorf sowie in Teilen Bayerns. Die schlechteste Schadenbilanz hat wie schon in den Vorjahren Berlin, wo die Schäden rund ein Drittel höher waren als im Bundesdurchschnitt.
Grundsätzlich gilt: Je besser die Einstufung in der Regionalklasse, desto günstiger wirkt es sich auf den Versicherungsbeitrag aus. Allerdings lässt sich über eine Veränderung bei der Regionalklasse keine Aussage über die Entwicklung des gesamten Kfz-Versicherungsbeitrages treffen.
Auch in den Kasko-Versicherungen ändern sich durch die aktuelle GDV-Regionalstatistik für viele Autofahrer die Regionalklassen: Für fast 3,5 Millionen Voll- oder Teilkaskoversicherte gelten künftig bessere, für gut zwei Millionen höhere Einstufungen. Bei etwa 85 Prozent beziehungsweise rund 31,2 Millionen Fahrzeughaltern bleibt die Einstufung unverändert.
Quelle: GDV, Foto: AdobeStock