Knallende Sonne, brütend heiße Temperaturen – insbesondere in Frankreich, Italien, Spanien und Griechenland macht der Glutsommer Autofahrern zurzeit schwer zu schaffen. Aber auch aus 25 bis 30 Grad Celsius hierzulande können im Fahrzeuginnenraum schnell 50 Grad werden.
Wohl dem, der gerade bei längeren Fahrten eine Klimaanlage im Auto hat. Funktioniert sie einwandfrei sorgt sie nicht nur für angenehme Temperaturen, sondern auch für klare Sicht, indem sie das Beschlagen der Scheiben verhindert. Doch Vorsicht, nicht gewartete Klimaanlagen können ein Risiko für die Gesundheit darstellen, warnt jetzt der ADAC.
Denn auf der Oberfläche des Filters, durch den die Klimaanlage Luft ansaugt, kann sich laut dem ADAC ein regelrechter Schmutzkuchen sammeln. In Verbindung mit feuchter Außenluft stellt dieser einen Nährboden für Mikroorganismen dar.
Wenn Partikel den Filter passieren – was häufig bei nicht gewarteten oder zu alten Filtern vorkommt – gelangen sie auf den Verdampfer, dessen Kondenswasser optimale Bedingungen für Mikroben bietet. Schädliche Keime, Pilzsporen und Verschmutzungen können dann ungehindert in den Innenraum eindringen.
Menschen mit Allergien und Asthma, die dem ADAC zufolge immerhin rund ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland ausmachen, leiden dann schnell unter gesundheitlichen Beeinträchtigungen.
Aber auch völlig gesunde Menschen könnten je nach Dauer und Stärke der Schadstoffbelastung negative Auswirkungen erfahren, gibt der ADAC zu bedenken.
Dazu kommt ein übler Geruch. Riecht die Klimaanlage streng, ist die Wartung längst überfällig – am besten in einem Kfz-Meisterbetrieb.
Aus Sicht des ADAC ist es ratsam, den Innenraumfilter einmal pro Jahr zu wechseln. Für Allergiker oder Personen mit entsprechenden Vorerkrankungen könne auch ein halbjährlicher Wechsel sinnvoll sein. Als Faustregel gilt: Filterwechsel beim Reifenwechsel; bei einmaligem Wechsel im Herbst, beim halbjährlichen Wechsel im Herbst und Frühjahr.
Ein jährliche Verdampferreinigung sei nach Ansicht des Mobilitätsclubs nur für vulnerable Gruppen sinnvoll. Ansonsten empfiehlt der ADAC eine fachmännische Reinigung alle drei Jahre beziehungsweise 50.000 Kilometer. Vor allem wenn die regelmäßigen Filter-Wechselintervalle eingehalten würden und beim Wechsel der Kondensatablauf überprüft werde, bestehe meist keine Notwendigkeit, den Verdampfer und dessen Umgebung häufiger professionell reinigen zu lassen.
Von auf dem Markt erhältlichen Do-it-yourself-Reinigungsprays rät der Club indes ab. Die im Fahrzeuginnenraum versprühten sogenannten „Klick-Sprays“ seien in der Regel ineffektiv und nicht in der Lage, den Nährboden zu beseitigen, sondern töteten Mikroorganismen nur oberflächlich ab oder überdeckten im schlimmsten Fall nur den Geruch mit Duftstoffen.
Quelle und Foto: ADAC