Des einen Freud, des anderen Leid. Zwar soll die Maßnahme die Wirtschaft ordentlich ankurbeln, die Verbraucher animieren, wieder vermehrt Waren und Dienstleistungen zu konsumieren. Doch für den Handel bedeutet die vorübergehende Senkung der Mehrwertsteuer (MwSt) erst einmal eine gehörige Portion Mehraufwand. Denn die Bruttopreise müssen angepasst und zumeist auch entsprechend ausgezeichnet werden.
Während die Herabsetzung der MwSt für Unternehmer und Unternehmen ein Nullsummenspiel ist, kann der Endverbraucher davon richtig profitieren. Erklärung: Firmen rechnen nur mit Nettopreisen, die zum allergrößten Teil stabil bleiben dürften. Zudem ist die MwSt nur der sogenannte durchlaufende Posten, da die Betriebe MwSt gegenrechnen können. Die bezahlte MwSt (Vorsteuer) wird mit einer eingenommenen MwSt (Umsatzsteuer) verrechnet.
Für den Endverbraucher dagegen setzen sich die Kosten aus dem Nettopreis und der MwSt zum Bruttopreis zusammen. Deshalb wird es nun für private Autofahrer günstiger, wenn sie in den nächsten sechs Monaten Waren oder Dienstleistungen einkaufen. Dies betrifft natürlich auch den Besuch in der Fachwerkstatt.
Wichtig: Es werden jetzt nicht nur Bau-, Verschleiß- und Ersatzteile sowie Betriebsstoffe (z.B. Motoröl, Kühlflüssigkeit) vorübergehend günstiger, sondern auch die Arbeitsleistung. Schließlich wird im Kfz-Meisterbetrieb bei einer Auto-Reparatur neben den Ersatzteilen gerade auch die Arbeit von Meister, Geselle und Co. berechnet. Wer also an seinem Fahrzeug etwas zu reparieren hat, sollte es nicht (mehr) auf die lange Bank schieben!
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