Prinzipiell müssen Schneeketten bei einem Pkw auf der Antriebsachse angebracht sein. Bei Fahrzeugen mit Allradantrieb müssen die Ketten an mindestens zwei Rädern einer Antriebsachse angelegt werden – wo genau, zeigen die Herstellerangaben in der Bedienungsanleitung. Um bei sehr widrigen Witterungsbedingungen die volle Wirkung der Ketten auch beim Bremsen bergab nutzen zu können, ist es sinnvoll, alle Achsen mit den Traktionshilfen auszustatten.
Tipp: Autofahrer sollten bevor der Wintertrip losgeht, die Schneeketten zur Übung einmal in Ruhe, ohne plötzlich auftretende Hektik an der Straße, womöglich noch bei klirrender Kälte und Schneefall, zu Hause im „Trockenen“ aufziehen. Dann klappt es im Ernstzufall gewiss deutlich besser und schneller!
Der ADAC empfiehlt weiter, die Schneeketten frühzeitig aufziehen. Nähert man sich beispielsweise einer schneebedeckten Passauffahrt, sollte man sich einen ebenen, abseits liegenden Montageplatz suchen, die Warnweste anziehen und gegebenenfalls die Warnblinkanlage einschalten. Rund um die Reifenaufstandsfläche sollte man den Schnee entfernen, damit Kette und Verschlusselemente bei der Montage sauber bleiben.
Nun die Kette entsprechend der Montageanleitung über den Reifen legen. Meist wird im zweiten Schritt das Fahrzeug wenige Meter bewegt, um die Kette voll aufzulegen. Abschließend die Kette verschließen und dabei auf die richtige Spannung achten: Sie sollte nicht zu locker sein, denn dann könnten Teile der Kette am Fahrzeug anschlagen und Schäden an Bremsleitungen, ABS-Sensoren und Radaufhängung verursachen. Aber auch zu fest darf die Kette nicht gespannt sein, sonst könnte sie reißen und das Fahrzeug ebenfalls beschädigen. Korrekt gespannt ist eine Schneekette, wenn sie sich während der Fahrt kontinuierlich vor der Reifenaufstandsfläche auf die Straße legt. Wichtig: Vor der endgültigen Weiterfahrt die Kettenspannung nach 100 Metern kontrollieren und wenn erforderlich, nachspannen!
Noch bevor es dann richtig mit der Fahrt mit Schneeketten losgeht, hilft ein neuerlicher Blick in die Bedienungsanleitung, um die Fahrtipps und Einstellungen des Fahrzeugherstellers zu beachten. Ist ein besonderes Fahrprogramm für das Fahren mit Schneeketten vorgesehen oder muss gar die Traktionskontrolle abgestellt werden? Allgemein gilt: 50 Stundenkilometer beträgt die Höchstgeschwindigkeit für Kraftfahrzeuge mit Schneeketten. Während der Fahrt ist auf Geräusche zu achten: Sobald es laut oder unruhig wird, sollte man anhalten und die Kette überprüfen. Sind die Straßen wieder eis- und schneefrei, die Schneeketten abnehmen, andernfalls werden Ketten und Straßenbelag beschädigt.
Die Schneeketten sollten möglichst schnell nach jeder Fahrt, spätestens aber zum Saisonende gründlich mit klarem Wasser abgespült und im trockenen Zustand in der Verpackung gelagert werden. Eventuell kann man sie noch einölen, beachten Sie dazu Herstellerhinweise. Verschlissene Ketten nicht mehr weiterverwenden, außer wenn sie gewendet werden können. Auch das steht in der Bedienungsanleitung. Grundsätzlich können Ketten auch vom Hersteller repariert oder an andere Reifendimensionen angepasst werden.
Quelle: ADAC, Foto: Fotolia
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