Systemrelevanz heißt das Zauberwort. Dazu zählen beispielsweise Handwerksbetriebe und demzufolge selbstverständlich auch die Kfz-Werkstätten. Dort kann ohne Beschränkungen, natürlich unter Einhaltung der sogenannten AHA-Regeln (Abstand halten, Hygiene-Maßnahmen, Alltagsmaske tragen) und strengen Hygiene-Vorschriften, so weit möglich normal weitergearbeitet werden. Denn eine Kfz-Werkstatt sichert ähnlich wie eine Tankstelle oder ein Lebensmittelladen die Grundversorgung und hält die erforderliche individuelle Mobilität mit aufrecht.
So hat längst auch der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) darauf hingewiesen, dass viele Menschen auf ihr eigenes Fahrzeug nicht verzichten könnten beziehungsweise sogar darauf angewiesen seien. Sind diese Menschen gemäß des inzwischen etablierten Corona-Duktus auch noch systemrelevant, wird es noch deutlicher. Die Vorstellung, dass ein Arzt oder eine Krankenschwester wegen eines platten Reifens zuhause bleiben muss, klingt während der anhaltenden Covid-19-Krise geradezu absurd. Von Krankenwagen, Feuerwehr- und Polizeifahrzeugen mal ganz zu schweigen.
Dienstleistungen wie Reparatur, Wartung, Inspektion oder ganz simpel einen Räderwechsel kann selbst in diesen schwierigen Zeiten auch der normale Autofahrer zum Beispiel in einem Kfz-Meisterbetrieb nutzen. Motto: Verkaufen nein, reparieren ja. Besonders für den so wichtigen Automotivbereich hätte sich der ZDK deshalb eine besonnenere und mutigere Shutdown-Lösung gewünscht. Denn dort und speziell auch im Werkstattbetrieb würden die Mindestabstände problemlos eingehalten, Hygieneregeln sorgfältig befolgt. Zudem gebe es gerade in diesem Segment weder Schlangestehen noch Gedränge an der Kasse.
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