Scheinwerfer, Bremsen, Lenkung, Reifen sollten regelmäßig gecheckt werden. Am besten in einer Fachwerkstatt. Das entbindet Autofahrer aber nicht davon, gerade vor einer größeren Tour, ihren Wagen auch mal selbst einem kritischen Blick zu unterwerfen. Was dabei gern vergessen wird, ist die Kontrolle des Verbandskastens. Besonders Pflaster und Kompressen haben nur ein begrenztes Haltbarkeitsdatum, sogar der komplette Verbandskasten unterliegt einem Verfallsdatum. "Ein Manko, das möglichst rasch behoben werden muss", sagt Eberhard Land vom TÜV-Süd. Gemäß Paragraph 35h der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) it das Mitführen eines Notfallsets Pflicht. Zudem muss es der aktuellen DIN-Norm entsprechen (DIN 13164).
Die meisten Sets laufen nach fünf Jahren ab. Weil das Verbandmaterial im Auto großen Temperaturschwankungen unterworfen ist, verlieren Binden mit der Zeit ihre Elastizität. Pflaster verspröden. Einmalhandschuhe werden rissig. Lang rät aus praktischen Gründen zum Neukauf eines kompletten Sets. Das muss nicht teuer sein. Insbesondere vor Beginn der Urlaubszeit bieten erfahrungsgemäß die namhaften Discounter Auto-Apotheken als Aktionsware ab etwa fünf Euro an. Das ist übrigens die gleiche Summe, die eine Verwarnung kostet, wenn der Kasten bei der nächsten Polizeikontrolle fehlt.
Lang: „Die Auto-Apotheke verstaut man besser so, dass sie im Notfall schnell zu erreichen ist, also etwa in Fächern der Türen oder der Sitze oder an Taschen der Sitzlehnen.“ Eher ungünstig ist ein Platz im Kofferraum, da der nach einem Heckaufprall möglicherweise nicht mehr erreichbar ist. Nicht schaden kann es, wenn auch der Beifahrer weiß, wo sich das Erste-Hilfe-Set befindet.
Doch nicht nur Verbandmaterial altert mit den Jahren. Auch Erste-Hilfe-Kenntnisse verblassen. Der TÜV-Süd-Experte empfiehlt deshalb Autofahrern, das Wissen gelegentlich aufzufrischen. Die verschiedenen Rettungs- und Hilfsdienste bieten entsprechende Kurse an, in denen stabile Seitenlage, Versorgen von Platzwunden, Blutungen und notfalls die Wiederbelebung trainiert werden.
Quelle: TÜV-Süd, Foto: AdobeStock